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Als Gebietsbetreuerin erlebe ich in meiner Arbeit täglich Grundbesitzer, die ein Stück Land besitzen. Die meisten möchten aus dem Land herausholen, was möglich ist: mehr Mais, mehr Grünfutter, mehr Fichten, mehr Erholungsnutzung, aber auch mehr Ressourcen zur Energiegewinnung oder für den Bau oder mehr Fläche für Häuser, Straßen und Industrieanlagen. Viele möchten ihr Grundstück nach ihren Vorstellungen umgestalten, die wenigsten jedoch möchten dem Land etwas zurückgeben.

Zu diesen wenigen zählen eigentlich nur NGOs, wie in diesem Fall die Naturschutzjugend. Von Graz anreisen, einen Tag im Randbereich des Moores (nach einer Fällung der Fichten, in Vorbereitung auf die Wiedervernässung), Äste klauben und aufschichten, kleine Tümpel bauen, einen Steinkranz um den einzigen blühenden Huflattich anlegen (damit er nicht unter die Äste kommt), gemeinsam jausnen und im Abschluss durch das Moor streifen. So etwas geschieht selten auf einem Stück Land.

Hier freut man sich über den gefundenen Froschlaich im gebaggerten Tümpel am Moorrand, über die Moosbeeren, die wie rote Perlen in den Torfmoosen liegen und gemeinsam bestaunen wir die Spinne, wahrscheinlich eine Piratenspinne, die über eine wassergefüllte Schlenke saust.

Oliver Gebhardt und Patrick Schwager führen im Anschluss an die Arbeiten durch das Kainischmoor, der ehemals stark abgetorfte Randbereich mit seinen Fichtenaufforstungen geht in vielen Übergangsstadien in das Hochmoor über, das nur über eine 3 m hohe Torfkante zu erreichen ist. Hier wird uns klar, was frühere Generationen aus diesem Land herausgeholt haben: Torf als Brennmaterial.

Nun soll dem Moor wieder etwas zurückgegeben werden, nämlich das wichtigste Element: Wasser. Ein Renaturierungsprojekt ist in Ausarbeitung und ein weiterer Arbeitseinsatz in Planung. Wer sich beteiligen möchte, kann sich an die Naturschutzjugend Steiermark wenden. Es gibt noch viel zu tun auf diesem Stück Land.