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Aktuelles

18. Oktober 2019

LIFE+ Projekt „Ausseerland“

Bericht von Anna-Sophie Pirtscher
LIFE Projekt Ausseerland, © ÖBF Archiv / A.S. Pirtscher
Im Talbereich zwischen Bad Mitterndorf und Bad Aussee finden sich noch einige Moorflächen, die durch frühere Nutzungen wie Torfabbau oder Entwässerungsgräben stark beeinträchtigt sind. Das von der EU geförderte LIFE+ Projekt „Ausseerland“ der Österreichischen Bundesforste hat in den letzten sechs Jahren einen Fokus auf diese Moorbereiche gelegt.

Anfangs-Erhebungen

Die Lebensraumtypen im Natura 2000-Gebiet „Zlaimmöser Moore“ sowie auf elf weiteren Moorflächen wurden erhoben und bewertet. Parallel und darauf aufbauen fand eine Planung hinsichtlich des Einbaus von Spundwänden statt. Ziel war es die negativen Wirkungen auf den Wasserhaushalt durch alte Torfstiche, eine Fahrspur und Entwässerungsgräben zu reduzieren und die Moore wieder zum Wachsen zu bringen. Zusätzlich wurde noch das Vorkommen des Goldenen Scheckenfalters (Euphydryas aurinia) in einigen Moorflächen festgestellt und auch hier Maßnahmen zu dessen Förderung geplant.

Moor-Maßnahmen

Ab 2015 bis 2019 wurden in neun Mooren insgesamt 98 Spundwände mit einer Gesamtlänge von 623lfm eingebaut. Zwischenkontrollen haben ihre Stauwirkung bestätigt und in der Natur sind bereits abgestorbene Latschen Fichten sichtbar. Zudem wurden 15ha von aufkommenden Fichten und Faulbaum befreit. Ermöglich wurde das durch die Zusammenarbeit von Naturschutzbund, Flüchtlingen, Freiwilligen einer Umweltbaustelle des Alpenvereins, der Berg- und Naturwacht und dem Forstbetrieb. Bei einem, ein Moor zerschneidenden Abschnitt einer alten Forststraße wurde der Kalkaufbau auf einer Länge von 100m mit einer Breite von 4,5 und einer Tiefe von 1,5m durch silikatisches Material ausgetauscht. Jetzt bleiben die beiden Moorseiten sauer. Ein bestehender Torfabbauvertrag in einem Moor wurde aufgelöst und die Torfstichkanten abgeschrägt. Auf 295lfm dichtet ein Damm mit eingezogenem Vlies nun das Pichlmoos gegen den Entwässerungsgraben zu einem Gleisköper ab.

Projekt-Sensationen

Doppelte Spundwände mit Torfverfüllung; 25m lange Spundwände mit Wirkung, Aufweitung von Moorflächen durch Entnahme alter Bäume mittels Seilung… bei all diesen umgesetzten Maßnahmen wurde viel Wissen gewonnen. Einiges davon wurde im Rahmen von Vorträgen, Exkursionen und Artikeln an ein breites Publikum weitergegeben. Die durch die Maßnahmen entstandenen Staubereiche werden von Libellen und Amphibien genutzt. Derzeit bemüht man sich noch um die Auszeichnung dreier Moorflächen als Ramsar-Gebiet.

Danke

Ein herzliches Dankeschön gilt der IG Moorschutz, die vor allem durch Herrn Christian Schröck und Herrn Mario Pöstinger wesentlich zum Erfolg der Moorverbesserungen im Ausseerland beigetragen hat. Ohne diese Expertise, die praktischen Ansätze und der unkomplizierten Gespräche wäre das Projekt nicht so erfolgreich gewesen.

www.bundesforste.at/die-bundesforste/life-projekt-ausseerland.html
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